INDIANER INUIT: Das Nordamerika Film Festival & Beyond

Interessante Veranstaltungen sowie Neuigkeiten aus „Indian Country“.

Der offizielle Termin für INDIANER INUIT: Das Nordamerika Film Festival (4) steht nun fest.

Die in Europa einzigartige Veranstaltung wird von Donnerstag, 19. bis Sonntag, 22. Januar 2012 im Treffpunkt Rotebühlplatz (VHS Stuttgart) stattfinden.

Sonntag 30.05.2010 um 17:00 Uhr

Linden-Museum Stuttgart

Fokus: Macht und Widerstand

Vortrag:
Bedeutung der Irokesen-Kultur in der heutigen Zeit
Referent: Doug George-Kanentiio, Oneida, New York

um 19:00 Uhr
Dancing on Mother Earth
Konzert mit Grammy-Preisträgerin Joanne Shenandoah, Oneida, New York

Samstag, 5. und Sonntag, 6. Juni 2010

Das “BEST OF AMERICAN INDIAN FILM FESTIVAL SAN FRANCISCO 2009” präsentiert  preisgekrönte Filme im Stuttgarter Linden-Museum.

Zudem bietet die Veranstaltung die einzigartige Gelegenheit, in Filmen, Diskussionen und Gesprächen Neues, Spannendes, Unerwartetes über die Kultur der „Native Americans“ bzw. „First Nations“ zu erfahren – weit entfernt  von eindimensionalen Indianerklischees.

Gäste des Festivals sind:

Michael Smith (Dakota), geboren in der Fort Peck Indian Reservation, ist Direktor des American Indian Film Institute und Festival San Francisco. Er ist der Gründer des ersten und größten indianischen Filmfestivals in Nordamerika.

Lucinda Spencer (Laguna Pueblo, Navajo) arbeitet zusammen mit ihrem Mann Michael Smith im American Indian Film Institute und engagiert sich als Sozialarbeiterin für gesellschaftliche Randgruppen in San Francisco.

Shashani Marcus (Salt River Pima-Maricopa, Tohono O’odham, Ponca): Die junge Filmemacherin, gab 2009 mit dem Kurzfilm „O’odham“ ihr Debüt.

Mytia Smith (Laguna Pueblo, Navajo, Dakota) ist Film- und Medienwissenschaftlerin und arbeitet beim American Indian Film Institute San Francisco. Sie steht in engem Kontakt mit dem von Robert Redford gegründeten Sundance Film Festival in Utah.

Das Festival findet in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Zentrum/James-F.-Byrnes-Institut und der Volkshochschule Stuttgart statt.

PROGRAMM

Samstag, 05.06.

17.30 Uhr Offizielle Eröffnung

Filmblock I: 18.30 Uhr

BESTES MUSIKVIDEO

„A Change Is Gonna Come“
Regie: Stephan Galfas, USA 2009, 6 Min.

Eine hingebungsvolle, ehrliche Performance für Jana Mashonee und Derek Miller – sie für den Grammy nominiert, er Gewinner des Juno-Musikpreises. Verwoben mit beeindruckenden Bildern von jungen Indianerinnen und Indianern aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert.

BESTER DOKUMENTARFILM unter 50 Min.

„Pipestone: An Unbroken Legacy“
Regie: Chris Wheeler, USA 2009, 20 Min.

“Pipestone” ist dem Pipestone Nationaldenkmal in Minnesota gewidmet, das als religiös bedeutender Ort geschützt ist. Engagiert und ergreifend zeigen prominente Lakota-Indianer welche wichtige Rolle der Pfeifenstein-Steinbruch in ihrer Kultur spielt.

BESTER SPIELFILM und BESTE SCHAUSPIELERIN

„Barking Water“
Regie und Drehbuch: Sterlin Harjo, USA 2009, 81 Min.
Beste Schauspielerin: Casey Camp-Horinek

Frankie und Irene werden mit ihrer schwierigen Vergangenheit konfrontiert und erkennen dankbar die Fähigkeit, gelebt und geliebt zu haben. Auf ihrer Fahrt durch Oklahoma nehmen sie den Betrachter zu Menschen und persönlichen Orten mit. Mit vielen indianischen Kulturen ist „Okla Humma”, wie es die Choctaw nennen, das “Land der roten Menschen”.

Filmblock II: 21.30 Uhr

BESTER ANIMATIONSFILM

“How People Got Fire”
Regie, Drehbuch und Musik: Daniel Janke, Produktion: Svend-Erik Eriksen, Martin Rose, Kanada 2008, 16 Min.

Ein Mädchen lauscht seiner Großmutter, die ihr erzählt, wie das Feuer zu den Menschen kam. Gedreht in Carcross-Tagish, einer indianischen Siedlung im Yukon wird die Großmutter durch die angesehene Tlingit Kitty Smith verkörpert, die mit Erzählungen aus ihrer Kultur eine ganz besondere Beziehung zu den Kindern im Dorf entwickelt.

BESTER FILM FÜR VORBILDLICHES SOZIALES ENGAGEMENT

“Sweet Blood”
Regie: Shirley Cheechoo, Kanada, 2009, 60 Min.

„Sweet Blood“ reflektiert das wahre Leben der James Bay Cree, die bestrebt sind, ihren Lebensstil zu ändern, um gegen die wachsende Verbreitung von Diabetes in ihrer Gemeinschaft zu kämpfen. Am Beispiel der Cree lenkt Shirley Cheechoo, die bereits zahlreiche Preise als Produzentin, Schauspielerin, Schriftstellerin und Künstlerin erhielt, die Aufmerksamkeit auf vorbildliche präventive Maßnahmen.

Sonntag, 06.06.

Filmblock III: 16.00 Uhr

BESTER KURZSPIELFILM

“Given To Walk”
Director. Robert Guthrie, USA 2009, 35 Min.

Sylvia, indianische Mutter eines vierjährigen Kindes, wird mit häuslicher Gewalt konfrontiert, als anhaltender rechtlicher Alptraum auf ihrer Reservation, der ihre Familie nicht entfliehen kann. Ihr Bruder zieht als Stammespolizist unrechtmäßige Maßnahmen in Betracht, um Sylvia zu schützen und ihr neue Möglichkeiten zu eröffnen.

BESTER DOKUMENTARFILM ÜBER 50 Min LÄNGE

„Lost Sparrow“
Regie, Drehbuch und Produktion: Chris Billing, USA 2009, 78 Min.
Musik: R. Carlos Nakai

Der Filmemacher Chris Billing untersuchte den tragischen Tod seiner Adoptivbrüder Bobby und Tyler und stieß dabei auf eine schmerzhafte Wahrheit, die seine Familie erschütterte. Die Jungen hatten ein dunkles Geheimnis entdeckt und wollten auf die Crow-Reservation zurückkehren, um ihrer Schwester zu helfen. Ihr rätselhafter und plötzlicher Tod legte sich wie eine Schockstarre über die kleine Gemeinde Little Falls im Bundesstaat New York.

Filmblock IV: 19.00 Uhr

Das TRIBAL TOURING PROGRAM des American Indian Film Institute San Francisco (AIFI) ist ein Projekt, bei dem indigene Jugendliche und junge Erwachsene mit Hilfe digitaler Filmtechnik lernen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Angeleitet werden sie von erfahrenen indianischen Regisseuren, Drehbuchautoren und Schauspielern.

Michaels Smith, Direktor des AIFI, präsentiert Kurzfilme von Jugendlichen, in denen sie auf sehr persönliche Weise Themen aus ihrer Lebenswelt visualisieren (ca. 15 Min.)
Mehr: http://www.aifisf.com

BESTE REGIE und BESTER SCHAUSPIELER

„The Only Good Indian“

Regisseur: Kevin Willmott; Drehbuchautor: Thomas L. Carmody, USA 2009, 114 Min. Schauspieler: Wes Studi (Bester Schauspieler), Winter Fox Frank, J. Kenneth Campbell.

Ein junger Indianer wurde aus seiner Familie herausgenommen und gezwungen, eine entlegene Erziehungseinrichtung für indianische Schüler zu besuchen, um in die Gesellschaft der “Weißen” hineinzuwachsen. Der Film wurde an verschiedenen Orten in Kansas gedreht und vereint die Genre Western, Road Movie, Drama und Abenteuerfilm.

Eintritt:
Pro Filmblock: € 7,-/6,-
Tageskarte: € 12,-/10,-
Dauerkarte: € 22,-/18,-

WEITERE INFOS:
Linden-Museum Stuttgart
Staatliches Museum für Völkerkunde
Hegelplatz 1
70174 Stuttgart/Germany
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„Ich bin viel mehr ein Bücherwurm als eine Männermörderin.“
Zum Tode von Wilma Mankiller (Cherokee)

Wilma Mankiller starb am 6. April 2010 im Alter von 64 Jahren an Krebs. Zehn Jahre lang, von 1985 bis 1995, war sie Stammesoberhaupt der Cherokee in Oklahoma. Die geschiedene Mutter von zwei Kindern lebte lange in San Francisco. Nach ihrer Scheidung von einem wohlhabenden ecuadorianischen Geschäftsmann entschloss sie sich, in das ihren Vorfahren zugewiesene Cherokee-Reservat in Oklahoma zurückzukehren: „Meine Kinder sollen auf meinem eigenen Land aufwachsen.“ Als „Chief“ des mit 67 000 Angehörigen zweitgrößten Indianerstammes (nach den Navajos) will die studierte Cherokee weiterführen, was ihrem Volk nach dem von der Regierung erzwungenen „Pfad der Tränen“ im Winter 1838/39 das Überleben sicherte: „Wir haben das Beste unserer alten Traditionen mit den guten Errungenschaften der nichtindianischen Welt verbunden.“ Ihr Name, übernommen von kriegerischen Ahnen, soll aber niemandem Grund zur Besorgnis sein. Wilma: „Ich bin viel mehr ein Bücherwurm als eine Männermörderin.“ (Quelle: Der Spiegel)

Statement by President Obama on the passing of Wilma Mankiller:“I am deeply saddened to hear of the passing of Wilma Mankiller today. As the Cherokee Nation’s first female chief, she transformed the Nation-to-Nation relationship between the Cherokee Nation and the Federal Government, and served as an inspiration to women in Indian Country and across America. A recipient of the Presidential Medal of Freedom, she was recognized for her vision and commitment to a brighter future for all Americans. Her legacy will continue to encourage and motivate all who carry on her work. Michelle and I offer our condolences to Wilma’s family, especially her husband Charlie and two daughters, Gina and Felicia, as well as the Cherokee Nation and all those who knew her and were touched by her good works.“

Zur Erinnerung an Wilma Mankiller/Wilma Mankiller Remembered http://www.youtube.com/watch?v=w0218z7rYd0

Tamara Podemski (Anishinabe/Jewish), sang zur Eröffnung der „Gathering Of Nations“ am 22. April in Albuquerque, NM. Das größte Powwow in den USA begann tags drauf am 23. April im Convention Center von Albuquerque. Die mehrfach ausgezeichnete kanadische Schauspielerin und Sängerin mit Wohnsitzen in Toronto und LA war Gast des „1.Indianer Inuit Filmfestivals 2004“  sowie Gast der „Konstanzer Indianerwochen“ des Konstanzer Kinderkulturzentrums (KiKuZ) 2008 und 2009.
Mehr: http://www.tamarapodemski.com

Nakotah LaRance (Hopi, Tewa), erhält einen Zweijahresvertrag und wird mit dem weltbekannten „Cirque du Soleil“ (Montreal) auf Welttournee gehen. Veranstaltungen in London, Zürich und Luzern sind u. a geplant. Nakotah LaRance, mehrfacher Hoop-Dance-Juniorenweltmeister und Schauspieler, war 2007 ebenfalls Gast des „Indianer Inuit Filmfestivals“ in Stuttgart. Begleitet wurde er von seinem Vater, Steve Wikvya LaRance, einem bekannten Hopi-Schmuck-Designer aus Flagstaff, AZ, der im Stuttgarter Linden-Museum eine Auswahl außergewöhnlicher Schmuckstücke präsentierte.

Mehr: http://www.youtube.com/watch?v=yKg8RQSv4LE  http://www.indiancraftshop.com/highlight_of_month/LaRanceDenipah.htm http://www.galerie-kokopelli.com/start2.html

Buddy Big Mountain, einzigartiger und preisgekrönter indianischer Bauchredner und Puppenspieler aus New York, tritt am 5. Juni um 15.00 Uhr im Rahmen des FESTIVAL THEATERFORMEN mit seinem Programm „I AM BIG“ in Braunschweig auf. Mehr: http://www.theaterformen.de/tw_performances

Katia Klose, Fotografin aus Leipzig, präsentiert vom 28.05. bis 17.09. 2010 unter dem Titel „HOW COME? – Native Canadians 100 Years After Edward Curtis“ sehenswerte Portraits im Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen (d.a.i.). Die Ausstellungseröffnung ist am Donnerstag, 27.05. 2010 um 19.15 Uhr. Zur Einführung spricht Dr. Sonja Schierle, Kuratorin des Stuttgarter Linden-Museums.  Mehr: http://venyoo.de/s238869-how-come-native-canadians-100-years-after-edward-curtis http://www.katiaklose.de

Velma Wallis` Bestseller „ZWEI ALTE FRAUEN“, der in 17 Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft wurde, ist inzwischen als Hörbuch erschienen. In ihrem Roman verarbeitet die Athabaskin ihre Familiengeschichte. Der Nomadenstamm der Gwich`in in Alaska wird während eines extremen Winters von einer Hungersnot heimgesucht. Wie es das Stammesgesetz vorschreibt, beschließt der Häuptling, zwei alte Frauen als „unnütze Esser“ in der eisigen Wildnis zurückzulassen…

Sherman Alexis Roman „Das Absolut Wahre Leben Eines Teilzeit-Indianers“ ist vergangenen Herbst in deutscher Übersetzung bei dtv erschienen. Der Jugendroman erhielt 2007 den „National Book Award“. Die deutsche Ausgabe bekam 2009 folgende Auszeichnungen: „Buch des Monats Oktober“, „Die Besten 7 – Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk/Focus) und die „Eule des Monats November“ (Bulletin Jugend & Literatur“) Mehr: http://www.fallsapart.com

Wer INDIANER INUIT: Das Nordamerika Film Festival 2012 finanziell unterstützen möchte, kann dies gerne tun. Wir freuen uns über jede Spende! Selbstverständlich kann Ihnen die VHS Stuttgart eine Spendenquittung ausstellen.

Hier die Bankverbindung:

Treffpunkt Rothebühlplatz
VHS Stuttgart
BW-Bank
Kto. Nr.: 2 055 338
BLZ:600 501 01
Kennwort: INDIANER INUIT: Das Nordamerika Film Festival 2012
Steuernummer: 99018/05073

Zum Schluss ein Zitat der indianischen Aktivistin Winona LaDuke (Anishinaabekwe):
http://nativeharvest.com/winona_laduke

„We don’t want a bigger piece of the pie;
we want a different pie.“

„Wir wollen nicht ein größeres Stück vom
Kuchen. Wir wollen einen anderen Kuchen!“

www.nordamerika-filmfestival.com