Ehebruch im Pfarrhaus

Hier ein interessanter Einblick in die Arbeit eines befreundeten Detektivs.

In einer mittelgroßen Stadt in Süddeutschland wurde ich von einer verzweifelten Ehefrau um Hilfe gebeten. Ihr Mann, ein evangelischer Pfarrer, Mitte 60, verhielt sich seit einigen Monaten sehr eigenartig. So stellte sie fest, dass nicht nur sein Verhalten ihr gegenüber sich massiv verändert hat, auch sein persönlicher Stil hinsichtlich Kleidung und Aussehen wurde zunehmend jugendlicher. Umso geheimnisvoller wurde auch sein Betragen, was bei meiner Kundin eine bestimmte Vermutung auslöste.

Der Auftrag – Ermittlungen als Privatdetektiv bei Ehebruch

Sie beauftragte mich als Privatdetektiv, dem Verhalten ihres Gatten auf den Grund zu gehen. Ein wichtiger Teil der Observation ist die Sicherung des Umfeldes, d.h. die Feststellung der Örtlichkeiten, der Wege. Zudem halten wir die Gewohnheiten der Zielperson fest, um ein umfassendes Bild über das Leben und die Kontakte zu bekommen.

Ich nahm daher meine verdeckte Position gegenüber der Kirche bzw. dem dazugehörigen Wohnhaus ein. Das Pfarrhaus ist Teil des Kirchenkomplexes mit einem Innengarten und liegt an einer stark befahrenen Straße. Nach nur kurzer Zeit konnte das Zielobjekt ausgemacht werden. Der Pfarrer lief mit schnellem Schritt auf den Gehweg und drehte sich mehrmals um. Er wirkte dabei unruhig und wollte sich vielleicht versichern, dass niemand aus der Nachbarschaft sein Tun beobachtet.

Der Pfarrer hat die Angewohnheit, alles zu Fuß zu erledigen. So schaffte er sich verschiedene Legenden, z.B. die, dass er sich sportlich betätigen und mehr bewegen möchte und daher zu Fuß unterwegs sei. Die Observation ergab, dass der Gottesmann jedes Mal im Schnitt drei Stunden von zu Hause weg war. Wichtig war herauszufinden, wo er sich während dieser Zeit aufhielt und oberservierte ihn unauffällig weiter. Nach ungefähr 200 Meter erreichte der Pfarrer einen kleineren Wohnkomplex. Er versuchte Finten zu schlagen und ging zuerst am Eingang vorbei. Nach einigen Metern dreht er „zufällig“ um, nahm eine der beiden Eingangstüren und lief im Dunkel das Treppenhaus hoch. Ich konnte beobachten, wie im Treppenhausdunkel eine Türe aufgeht und stelle bei der anschließenden Recherche fest, um welche Wohnung es sich genau handelt.

Ergebnis der Ermittlungen des Detektivbüros

Es stellte sich heraus, dass diese von einer alleinstehenden Frau bewohnt wird, die in der Gemeinde engagiert ist. Nach ungefähr drei Stunden öffnete sich die Wohnungstüre, und der Pfarrer eilte durch die Dunkelheit nach Hause. Die Ehefrau wird über das Observationsergebnis informiert und bekommt als Beweis einen ausführlichen Observationsbericht. Ihr Gefühl, betrogen zu werden, mussten wir bestätigen.