Fallbeispiel einer Detektei – Wirtschaftskriminalität

Hier ein interessanter Einblick in die Arbeit eines befreundeten Detektivs.

Ein Hersteller von Haushaltswaren wurde informiert, dass Waren aus seinem Portfolio auf illegale Weise außer Haus geschafft und verkauft wurden. Ein Verdacht auf die mögliche Drahtzieherin lag vor. Ziel der Wirtschaftsdetektei war es, eine rechtssichere Überführung der Mitarbeiterin zu ermöglichen.

Der Auftrag – Ermittlungen als Wirtschaftsdetektei in einer Firmenangelegenheit

Zur Lösung des Falles gewährt die Firma der Detektivin eine Ermittlungszeit von zwei Wochen. Da meine Anwesenheit in der Firma erklärt werden musste, wurde eine firmenseitige Legende aufgebaut. Ich war eine Leiharbeiterin, die für die nächsten drei Monate eingesetzt wurde, um die akuten Auftragsspitzen abzufangen.

Dazu muss ich selbst aber noch eine Legende aufbauen, die mich gegenüber den Mitarbeitern glaubwürdig sein ließ. Die Schwierigkeit in diesem Fall lag im Vertrauensaufbau gegenüber der Zielperson, aber auch den Kolleginnen am Band. Sie beobachteten die Neue in der Abteilung permanent und achteten auf jeden Satz und jede Geste. Keine einfache Situation, um gleichzeitig vordergründig vollwertig mitzuarbeiten und dem Auftrag als Detektivin nach zukommen.

Eingesetzt werde ich in einer Abteilung, in der die Zielperson zusammen mit sieben weiteren Kolleginnen im Sammelakkord aus Einzelteilen die Haushaltswaren zusammensetzt. Innerhalb kürzester Zeit wurde von den Kolleginnen meine akkordgetreue Mitarbeit verlangt. Hier war ich doppeltem Druck ausgesetzt: Zum einen dem, der Recherche, und zum anderen dem, den Akkord zu erfüllen. Ich musste um jeden Preis mithalten, um nicht aufzufallen. Der Umgangston unter den Kolleginnen war sehr derb, bei denen sich die Zielperson als Anführerin hervortat.

Von Beginn an musste ich als Neuling volle Leistung bringen, versuchen, den Akkord nicht zu brechen und dabei unauffällig durch eine vertrauensfördernde Legende und nebenbei Erstellen von Beweisfotos meinen Rechercheauftrag erfüllen. Im Laufe der Tage gelang mir die Annäherung an die Zielperson. Ich gab an, kein Geld zu haben und mich grad so über Wasser halten zu können. In einem der Gespräche schlage ich vor, man könne doch das ein oder andere auch unter der Hand, also schwarz, verkaufen. Die Zielperson stimmte zu und erzählte, dass das bereits passiere und sie bei sowas involviert sei. Weiter erzählte sie, dass die Waren im großen Stil verkauft würden, v.a. ins Ausland und sie nicht alleine daran beteiligt sei. Das war die Aussagen, die ich für meinen Auftraggeber brauchte, um die Täterin und ihre Helfer zu überführen.

Ergebnis der Ermittlungen der Detektei

Die Aussagen der Zielperson habe ich in gerichtsverwertbarer Form dokumentiert und dem Firmeninhaber übergeben. Der Rechtsweg wurde eingeschalten.

Als weiteres Ergebnis aus meiner Recherchearbeit konnte ich große Sicherheitsmängel feststellen. Es gab innerhalb der Firma keine Kontrollen und Vorschriften, somit konnten die Waren problemlos aus der Firma gebracht werden. Der Inhaber wollte unverzüglich ein Sicherheitssystem aufbauen und installieren, um diese illegalen Machenschaften für die Zukunft zu verhindern.