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LAUS, Einsunk

Das Debut-Album von «LAUS» (lat. Lob) heisst «Einsunk» und ist wie eine Quersumme von zwei scheinbar entgegen gesetzten Stilrichtungen: Intensive Auseinandersetzung im Bereich der zeitgenössisch komponierten Musik trifft auf Rockband-Erfahrung. Die beiden Musiker Lorenz Haas (Perkussion, Vibraphon, Table-Guitar, Piano) und Nicola Romanò (Violoncello) sind unter anderem Mitglieder des renommierten «ensemble für neue musik zürich».

Laus

Dieser Hintergrund ist den elf Kompositionen verständlicherweise anzuhören; etwa die komplexen, rhythmischen, Schichtungen oder die ungewohnten, melodischen Linien und Harmonien. Auf dem Erstlingswerk wird das Duo Haas/Romanò um vier weitere Musiker ergänzt: Hartmut Nahor Bardig (Vocals), Wolfgang Zwiauer (Bass), Gianluca Romanò (Piano) und Crispin Perez (Drums). Abgemischt hat das Album der innovative Tontechniker S. Husky Höskulds, bekannt vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Musiker und Multiinstrumentalisten Mike Patton.

Anders allerdings als Pattons rasante Stil-Zappereien (vgl. «Fantômas» oder «Mr. Bungle») sind die Kompositionen von «LAUS» sehr verdichtet und verwoben, sie tragen geradezu atmosphärische Züge. Über den Instrumentalteilen schwebt ein losgelöster Gesang und beschreibt albtraumartige Zustände (Lyrics: Gereon Gliaug Sprick.

Im besten Sinne irritieren diese richtungslosen Klangströme und lassen den Hörer streckenweise alleine auf sich gestellt. Was im ersten Moment nach sound-tüfteliger Studio-Solitüde vermuten lässt, trägt die Handschrift von Lorenz Haas, der diese spielerischen, wenn auch dunklen Klangwolken und Stimmungen auf Notenpapier brachte.

«LAUS»: «Einsunk», LC 20625, www.laus.ch