Hala ElKoussy, Künstlerin in Kairo

Kairo ist mit über 20 Millionen Einwohner die wahrscheinlich größte Stadt in der arabischen Welt. Typisch für die Metropole ist der Lärm des Verkehrs der Tag und Nacht zu hören ist. Durch die Stadt schlängeln sich mehrspurige Fahrbahnen, Hochstraßen und enge Gassen vorbei an Minaretten und Wolkenkratzern – die U-Bahn ist die einzige auf dem afrikanischen Kontinent. Die Infrastruktur kann mit dem immensen Bevölkerungswachstum kaum mithalten, Kanalisation, Wasser- und Stromversorgung, Kommunikationsverbindungen sind in desolatem Zustand – die Stadt befindet sich immer kurz vor dem Kollaps.

Die junge Generation in Mubaraks Ägypten demonstriert nicht nur gegen das System, sie demonstriert auch für eine gesellschaftliche Erneuerung. Die Kunst von Hala ElKoussy thematisiert diesen Konflikt schon länger. Auf einem Wandgemälde, mit dem Hala ElKoussy bei der letzten Art Dubai den Abraaj Capital Art Prize gewonnen hat, ist ein schwarzer Soldat zu sehen, eine Marionette mit skelettiertem Fuss. Die ägyptischen Mythen und Legenden münden jetzt in große Geschichte.

Hala Elkoussy wurde 1974 in Kairo geboren und die afrikanische Metropole bildet auch das thematische Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit. Ausgangspunkt ihrer Fotografien und Videoarbeiten sind die Beziehungen zwischen Menschen und dem sie umgebenden, in ständiger Veränderung befindlichen sozialen Umfeld. Dabei untersucht sie die Komplexität städtischer Strukturen und deren Wirkungsmöglichkeiten auf BewohnerInnen und Identitäten.