Archiv der Kategorie: Musik

Internetradio ByteFM

Mit täglich drei Stunden auf Sendung setzt ByteFM in Hamburg auch nach dem Reeperbahn Festival seine UKW-Präsenz fort – täglich von 19 bis 22 Uhr auf 91,7 MHz.

ByteFM ist ab dem September 2010 nicht nur im Internet, sondern in Hamburg auch auf UKW zu hören. Bereits im September sendete ByteFM für 10 Tage auf 91,7 MHz. ByteFM setzt seine UKW-Präsenz nun auf derselben Frequenz, täglich von 19 bis 22 Uhr fort.

Hintergrund ist die innovative Umgestaltung von alster radio. Mit dem neu geschaffenen Programm sollen vorhandene UKW-Kapazitäten genutzt werden, um Musik abseits des Mainstream vorzustellen.

„Mit dem Programm von ByteFM auf 91,7 MHz gibt es in Hamburg eine Ergänzung zum hochwertigen journalistisch aufbereiteten Musikprogramm, das z.B. der NDR am späteren Abend ausstrahlt“, sagt ByteFM Geschäftsführer Ruben Jonas Schnell.

Das Programm von ByteFM ist werbefrei. Das musikalische Spektrum reicht von Indie-Rock bis Reggae, von DubStep bis HipHop, von Blues aus den 30er Jahren über Techno bis zu französischen Chansons.

Sonic Youth – Sensational Fix

Seit der Gründung im Jahr 1981 war die Experimental-Rockband Sonic Youth mehr als nur eine Band. Sängerin und Bassistin Kim Gordon und Sänger/Gitarrist Lee Ranaldo studierten zuvor in den 70er Jahren Kunst. In den späten Siebzigern kamen sie in Kontakt mit Thurston Moore (Gesang/Gitarre), 1985 übernahm Steve Shelley die Drummsticks.

Sonic Youth

Das Buch „Sensational Fix“ hält eine eindrückliche Fülle von Fotomaterial, Zeichnungen und Texten zusammen; viele namhafte Künstler legen ausserdem darin Zeugnis ihrer Zusammenarbeit mit den begnadeten Lärm-Artisten ab. Auch wenn Sonic Youth nicht als eine vordergründig politische Band etikettiert werden kann, spürt man in allen Artefakten ein Unbehagen und ein tief empfundenes Misstrauen gegenüber der amerikanischen Gegenwart. Sonic Youth hält das Brennglas dorthin, wo der „Amerikanische Traum“ vielleicht am verletzlichsten ist und schnell zu einem Albtraum mutieren könnte.

Sonic Youth arbeitete in den frühen 80ern unter anderem mit dem Underground-Filmemacher Richard Kern zusammen, der sich damals genauso mit der dunklen Seite Amerikas beschäftigte – Kerns Filme passten perfekt zu den düsteren Sounds des „Bad Moon Rising“-Albums. „Sensational fix“ ist ein ausladender Trip durch 30 Jahre US-amerikanische Gegenkultur, durch die Brille von Sonic Youth betrachtet.

SONIC YOUTH, „SENSATIONAL FIX“: “Mit Beiträgen von Kim Gordon, Roland Groenenboom, Richard Hell, Carlos van Hijfte, Mike Kelley, Jutta Koether, Lydia Lunch, John Miller, Gene Moore, Thurston Moore, Aaron Mullan, Lee Ranaldo u.v.a. 720 Seiten, mit meist farbigen Abbildungen, Paperback, mit zwei Singles – Text in engl. Sprache. ISBN: 978-3-86560-539-9 (von Michael Heisch)

LAUS, Einsunk

Das Debut-Album von «LAUS» (lat. Lob) heisst «Einsunk» und ist wie eine Quersumme von zwei scheinbar entgegen gesetzten Stilrichtungen: Intensive Auseinandersetzung im Bereich der zeitgenössisch komponierten Musik trifft auf Rockband-Erfahrung. Die beiden Musiker Lorenz Haas (Perkussion, Vibraphon, Table-Guitar, Piano) und Nicola Romanò (Violoncello) sind unter anderem Mitglieder des renommierten «ensemble für neue musik zürich».

Laus

Dieser Hintergrund ist den elf Kompositionen verständlicherweise anzuhören; etwa die komplexen, rhythmischen, Schichtungen oder die ungewohnten, melodischen Linien und Harmonien. Auf dem Erstlingswerk wird das Duo Haas/Romanò um vier weitere Musiker ergänzt: Hartmut Nahor Bardig (Vocals), Wolfgang Zwiauer (Bass), Gianluca Romanò (Piano) und Crispin Perez (Drums). Abgemischt hat das Album der innovative Tontechniker S. Husky Höskulds, bekannt vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Musiker und Multiinstrumentalisten Mike Patton.

Anders allerdings als Pattons rasante Stil-Zappereien (vgl. «Fantômas» oder «Mr. Bungle») sind die Kompositionen von «LAUS» sehr verdichtet und verwoben, sie tragen geradezu atmosphärische Züge. Über den Instrumentalteilen schwebt ein losgelöster Gesang und beschreibt albtraumartige Zustände (Lyrics: Gereon Gliaug Sprick.

Im besten Sinne irritieren diese richtungslosen Klangströme und lassen den Hörer streckenweise alleine auf sich gestellt. Was im ersten Moment nach sound-tüfteliger Studio-Solitüde vermuten lässt, trägt die Handschrift von Lorenz Haas, der diese spielerischen, wenn auch dunklen Klangwolken und Stimmungen auf Notenpapier brachte.

«LAUS»: «Einsunk», LC 20625, www.laus.ch