Archiv der Kategorie: Fotografie

Fotokunst in Salem

Hier möchte ich 2 Fotokünstlerinnen aus der Bodensee-Region vorstellen.

Sigrun Janiel studierte visuelle Kommunikation für den Fachbereich Foto- und Film-Design an der FH Bielefeld. 1990–2001 arbeitete sie freiberuflich als Bildjournalistin, lebte mehrere Jahre in Südostasien, hauptsächlich in Singapur und Indonesien und bereiste Vietnam, Thailand, Malaysia, Kalimantan, Java, Lombok, Sulawesi und Bali. In Jakarta arbeitete sie mit dem Goetheinstitut und war Kuratorin der Galerie der Deutschen Bank und DaimlerChrysler Jakarta. Heute lehrt die Künstlerin u.a. an der Freien Kunstakademie in Überlingen, Bereich Fotografie.

fotokunst sigrun janiel

Isabel Meyer studierte zwei Semester Fotografie an der Freien Kunstakademie Überlingen und nahm an der Internationalen Sommerakademie in Venedig teil. Isabel beschäftigt sich auch noch mit analogen Kameras – die Bilder werden im eigenen Labor von Hand entwickelt und vergrößert.

Am besten gefällt mir ihr Bild, welches sich mit dem Flugzeugunglück von Überlingen im Juli 2002 auseinandersetzt. Durch den Flugzeugabsturz starben 72 Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche (siehe Bild unten).

fotokunst isabel meyer

Ausstellung: Experimentelle Fotografie, Malerei und Handy-Installation.

Die beiden laden, zusammen mit dem Fotokünstler Markus Kast sowie die Malerin Carola Stanforth, zu ihrer aktuellen Ausstellung “Losgelöst” vom 2.6. – 30.7.2012 im Neuen Museum im Schloss Salem ein. Für die musikalische Umrahmung sorgt Dorle Ferber, eine Musikerin aus Taisersdorf .

Zur Vernissage am 10. Juni 2012 um 11°° Uhr wird Dorothea Cremer-Schacht die Einführung halten. Im Rahmenprogramm der Ausstellung wird sie auch am Donnerstag, den 12. Juli um 19°° Uhr einen Vortrag über die Fotografie der letzten 100 Jahre am Bodensee halten (Eintritt 3 Euro). Dorothea Cremer-Schacht ist eine besondere Kennerin der Historie der Fotografen in der Bodenseeregion.

Details zur Ausstellung findet Ihr auf der Homepage von Isabel Meyer.

 

Stefan Klink: Stationen, Bahnhofsarchitektur im Harz

In den letzten Jahren investierte die Deutsche Bahn AG große Summen in die Sanierung ihres architektonischen Erbes. Dies war nicht immer so. Verunstaltungen durch Um- und Anbauten sowie nicht fachgerechte Renovierungen zeugten lange Jahre vom verantwortungslosen Umgang mit der historischen Bausubstanz.

Bahnhofsarchitektur im Harz

 

Noch bis in die 1980er Jahre wurden zahlreiche Stationen trotz öffentlichen Protests abgerissen und durch ›Waschbetonplattenarchitektur‹ ersetzt. Erst mit der Erkenntnis, dass die zentrale Lage der Bahnhöfe und ihr besonderes Flair ein eigenes Qualitätsmerkmal darstellen, ersann die Bahn Konzepte zur wirtschaftlichen Nutzung dieser Gebäude. Die Revitalisierung der Bahnhöfe begann.

Historisch betrachtet war die Erschließung durch die Bahn für die Entwicklung und die wirtschaftliche Zukunft einer Region entscheidend. Die Städte und Ortschaften, die ohne Bahnhof blieben, stagnierten oder verloren an Bedeutung, während die mit Bahnanschluss einen starken Aufschwung erfuhren.

Der Bahnhof bedeutete das ›Tor zur Welt‹, dementsprechend aufwendig und sorgfältig wurden die Empfangsgebäude gestaltet. Die Architektur musste sowohl den verkehrstechnischen Anforderungen entsprechen, als auch dem Repräsentationsanspruch der Eisenbahngesellschaften und der Ortschaften Rechnung tragen. Die hohe Anzahl an erhaltenen Empfangsgebäuden und deren baugeschichtliche Entwicklung in den vergangenen 170 Jahren reflektieren somit auf eindrucksvolle Art und Weise die unterschiedlichen architektonischen Ausdrucksformen und gesellschaftlichen Vorstellungen.

Doch wie stellt sich die Situation außerhalb der Großstädte dar? Die DB AG betreibt noch rund 5.800 Bahnhöfe, von denen die Mehrzahl abseits der Ballungsräume in der Provinz liegen. Diese kleineren Stationen sind für den Bahnbetrieb überflüssig, die Fahrkartenschalter längst geschlossen, die Bahnhofspächter ausgezogen. Allein der Leerstand der Gebäude verursacht hohe Kosten.

Das Projekt »Stationen« stellt nun erstmals die gesamte architektonische Vielfalt der Bahnhofsarchitektur einer Region in beeindruckenden Bildern vor. Aufgrund seiner besonderen geografischen und politikgeschichtlichen ›Zwischenlage‹ stellt der Harz ein exemplarisches Untersuchungsgebiet dar, so dass am Beispiel der Stationen die wechselvolle Geschichte der Bahnhofsarchitektur der vergangenen 170 Jahre in Deutschland ablesbar wird.

Der Bildteil zeigt serielle Fotografien denkmalwürdiger Empfangsgebäude in der Frontalansicht und Aufnahmen ausgewählter Bahnhöfe in ihrem räumlichen Kontext. Darüber hinaus werden die Entwicklung des Eisenbahnnetzes im Harz von 1838 bis heute dargestellt, die unterschiedlichen Bahnhofstypen erläutert und die Architekturstile beschrieben.

Der Fotokünstler Stefan Klink liefert mit diesem Buch eine fundierte Grundlage zur aktuellen Diskussion über Nutzung und Revitalisierung von Empfangsgebäuden in der Provinz und zeigt welch enormer architektonischer und ideeller Reichtum in diesen Zeugnissen der Technik- und Kulturgeschichte schlummert.

Bezug des Buches für 10,- € zuzüglich Versandkosten über:
Nosa GmbH
Unter den Weiden 11 | 12
38820 Halberstadt
03941 573080
info (at) nosa-halberstadt.de

Kontakt Autor:
Dipl.-Des. Stefan Klink, MA
Ernst-Rein-Straße 40
D-33613 Bielefeld
Tel.: 0521 5617652
www.st-klink.de

Künstler schaffen Schnittstellen

Stefan Postius beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen künstlerischer Arbeit und Betrachter. Der Fotograf versucht die intimen Momente des Sich- Hineindenkens, des Sich- Hineinbegebens in ein Bild mit den Mitteln der Fotografie zu bannen und diese sichtbar zu machen. Postius macht uns zum Betrachter des Betrachters, ohne dabei voyeuristisch zu sein.

kunstbetrachtung

Mit der Publikation seines neuen Foto-Projektes legt Stefan Postius eine Variation dieses Themas vor: Er porträtiert 55 ausstellende Künstlerinnen und Künstlern zum Thema Schnittstelle in Wort und Bild  Die Ausstellungen fanden 2009/10 im Kunstverein Konstanz statt.

Der Fotokünstler (Mitglied der Fotoristen) interessiert sich für die immanente Verbindung zwischen Subjekt und Objekt. Er hebt die Schnittstelle zwischen der künstlerischen Arbeit selbst und ihrem Ursprung, ihrem Schöpfer, seiner Idee, seinem Beweggrund auf, erlöst die Arbeit aus der Anonymität der Ausstellungssituation, für die Länge einer Momentaufnahme.

Das Fotobuch ist für 39,90 Euro über die Buchhandlung Walther König zu beziehen.
Herausgegeben 12/2010 von Postius, Stefan
128 S. 55 Farbabb., Paperback

Das oben gezeigte Bild stammt aus einer Chinareise von Stefan Postius im Jahr 2010 und ist nicht Teil der Publikation.