Archiv der Kategorie: Video- und Filmtipps

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IP 5 Insel der Dickhäuter

Roadmovie mit Yves Montand. „Der junge Graffiti-Künstler Tony und Jockey, ein dynamischer Rapper mit großem Mundwerk, sind mit einem Lieferwagen voller Gartenzwerge unterwegs. Sie klauen was das Zeug hält und knacken jedes Auto. Tony träumt davon, einmal die Concorde oder den Eifelturm zu bemalen, und Jockey träumt vom Schnee.

Auf ihrem gemeinsamen Weg nach Toulouse treffen sie auf einen seltsamen Heiligen, einen Landstreicher mit den Manieren eines Gentlemans. In seinem Gepäck eine Landkarte mit rot eingekreisten Seen und ein Revolver mit zwei Kugeln. Eigentlich haben die drei nichts gemeinsam und dennoch verbindet sie ein ungeahntes Schicksal…“

Ein toller Film, Yves Montand in seiner letzten Rolle (kurz darauf ist er gestorben). Ein in faszinierenden Bildern und poetischer Kraft erzähltes Märchen über Liebe und Freundschaft.

IP 5: Insel der Dickhäuter

Genre: Roadmovie
Originaltitel: IP 5 – L’île aux pachydermes
Land: Frankreich
Jahr: 1991
Länge: 119 Min.
Regie: Jean-Jacques Beineix
Yves Montand (Léon Marcel)
Olivier Martinez (Tony)
Sekkou Sall (Jockey)
Geraldine Pailhas (Gloria)
Colette Renard (Clarisse / Monique)
Sotigui Kouyate (Emile, Jockeys Vater)
Jacques Forgeas (Drehbuch)
Jean-Jacques Beineix (Drehbuch)
Gabriel Yared (Filmmusik)
Jean-François Robin (Kamera)

Welcome – Film

Flüchtlingsdrama von Regisseur Philippe Lioret. Mit den Schauspielern Vincent Lindon, Firat Ayverdi, Audrey Dana, Derya Ayverdi, Olivier Rabourdin und Thierry Godard.

Seit etwa drei Monaten ist der 17-jährige Kurde Bilal auf der Flucht. Zu Fuß schaffte er es vom Irak bis nach Europa an den Ärmelkanal. Er ist geflohen, da seine Freundin Mîna nach England emigrierte und um in England eine Fußballkarriere zu starten. Doch an der Küste Frankreichs nimmt seine Reise ein abruptes Ende. Bilal und seine Freundin trennt nur noch aufgewühlte Ärmelkanal.

Wird es Bilal gelingen, den Kanal in der kalten Jahreszeit durch durchschwimmen? Bilal sucht das Hallenbad auf, um das Schwimmen zu trainieren. Hier lernt er den Schwimmlehrer Simon kennen …

Bernard und François Baschet

Am 24.01.2010 um 06:00 auf keinen Fall den Film „Einklang – 2 Brüder“ von Ingo Rudloff  auf ARTE TV verpassen. Wer nicht aufstehen will, programmiere seinen DVD-Recorder.

Bernard und François Baschet – 2 originelle Künstler erschaffen fantastische Soundskulpturen und bizarr anmutende Instrumente. Die Dokumentation von Ingo Rudloff erzählt die Geschichte zweier Brüder, die sich anschickten, die Musikwelt zu revolutionieren. Zugleich ist sie eine Hommage an die Fantasie und den Mut, eigene Wege zu beschreiten.

Bernard und François Baschet sind etwa 90 Jahre alt. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist der Bau fantastischer Instrumente, die wie Skulpturen aussehen. Ihre Geschichte beginnt vor über einem halben Jahrhundert mit einer aufblasbaren Gitarre, erfunden für die weltweiten Rucksackreisen von François. Heute findet man die bizarren Gebilde – unter ihnen das Cristal Baschet, ein Verwandter der Glasharmonika – im Museum of Modern Art oder hört ihren unwirklichen Klang in den Filmscores von Hollywood.

„Wir haben die Welt in zwei Teile aufgeteilt, wie Churchill und Stalin. Er kümmert sich um Frankreich und ich kümmere mich um den Rest“, so François über das Verhältnis der Brüder Baschet, die unterschiedlicher nicht sein könnten. War der eine früher Globetrotter und Frauenheld, so war der andere stets sesshaft und Familienmensch: Von Paris aus hält Bernard nach wie vor die Fäden des Familienbetriebs in der Hand. Einst schickten die beiden sich an, die Musikwelt zu revolutionieren, indem sie Musikinstrumente ersannen, die der „Poesie“ des Geräusches huldigten – ganz ohne die damals aufkommende Elektronik.

Bewunderer hatten sie stets viele: vom Surrealisten Jean Cocteau, der die Instrumente der Baschets für seine Filmmusik verwendete, bis hin zum Hollywood-Komponisten Cliff Martinez, ehemals Schlagzeuger der Rockband Red Hot Chili Peppers: „Meine erste Begegnung mit Baschet-Instrumenten fand 1965 im Museum of Modern Art statt. Es wurden, glaube ich, zwölf Instrumente ausgestellt. Ich war etwa zehn oder elf Jahre alt, und es war eines jener Kindheitserlebnisse mit Musik, das mich wahrscheinlich dazu gebracht hat, Musiker zu werden. Und zwar nicht irgendein Musiker, sondern ein exzentrischer Musiker.“

Die Welt der Baschets ist fantastisch und inspirierend; ihre Instrumente freilich fertigen sie nach wie vor in Handarbeit aus Holz, Metall und Glas in ihren kleinen Werkstätten – die große Revolution der Musikwelt ist ausgeblieben. Nichtsdestotrotz ist ihnen die Rührung bis ins Mark anzumerken, wenn sie heute erstmals dem Klang eines gerade neu erbauten Instruments lauschen.

Filmemacher Ingo Rudloff begegnete den Brüdern mehrfach im Laufe der letzten Jahre. Er wurde dabei Zeuge einer vorsichtigen Annäherung der beiden. Die Brüder hatten sich, geheim gehalten vor der Öffentlichkeit, vor einigen Jahren aufs Tiefste zerstritten. Der Dokumentarfilm erzählt so auch von der Hoffnung des Alters: sich selbst mit der Welt zu versöhnen.

Arte.TV
24.01.2010 um 06:00
Einklang – 2 Brüder  (Deutschland, Frankreich, 2009) ZDF
Regie: Ingo Rudloff

Indianer Inuit: Das Nordamerika Filmfestival

Kulturtipp: Das „Indianer Inuit: Das Nordamerika Filmfestival“ rückt vom 10.-13. Dezember 2009 die Tradition, Kultur und Lebenswirklichkeit in den Mittelpunkt.

INDIANER INUIT: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL

INDIANER INUIT: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL

Unter dem Motto „Generation Pow Wow“ geht es beim Festival 2009 vor allem um die Weitervermittlung von Wissen. Die Indianer und Inuit stellen mit inhaltsstarken, humorvollen und faszinierenden Filmen ihre Kulturen und Lebenswirklichkeiten vor – als Regisseure, Schauspieler und Drehbuchautoren. Es werden etwa dreißig Filme am Stuttgarter Treffpunkt Rotebühlplatz gezeigt.

Sendung am Freitag, 04.12.2009, 23.30 bis 23.59 Uhr / SWR-Nachtkultur

Unbedingt hingehen – sehr zu empfehlen!